Am Dienstag, 26.3.2019 geht die Fahrt weiter über Choma nach Livingstone. Total haben wir 300 km auf top Strassen zu fahren. Im Waterfront Camp am Sambesi Fluss treffen wir wieder auf Esther und Philipp. Der Campingplatz ist sehr schön in einem grossen, schattigen Park gelegen. Im Pool können wir uns abkühlen und auf der Restaurantterrasse über dem Fluss einen „Sundowner“ geniessen. Zur Zeit sind einige Overlander-Busse hier stationiert und abends ist der Lärmpegel etwas erhöht weil die Reisenden ordentlich Party feiern.

 

Mittwoch, 27. bis Sonntag, 31.3.2019, heute Mittwoch fahren wir mit dem Camp-Shuttle zu den Viktoria Fällen. Welch ein tolles Spektakel! Der Sambesi führt wegen der Regenzeit sehr viel Wasser, dieses donnert über die ganze Breite von 1,7 km 108 m in die enge Schlucht. Durchschnittlich fliessen 650 Mio. Liter Wasser/Min. über den Felsabbruch. Die Vic Falls sind die einzigen Wasserfälle, welche zu den 7 Naturwundern der Welt gehören. Auf unserem Rundgang entlang der Schlucht und über eine Brücke werden wir ordentlich geduscht, wir sind tropf nass. Es ist unglaublich heiss, da sind wir um diese Abkühlung sehr froh. Ein weiterer Pfad führt steil bis ans Ufer des Flusses hinunter zum so genannten „Boiling Point“. Hier wo sich der Sambesi um eine der zahlreichen engen Kurven zwängt, scheint das Wasser tatsächlich zu kochen. Der Weg wieder hoch ist bei dieser Hitze sehr anstrengend. Uns läuft der Schweiss in Bächen runter. Völlig entkräftet setzen wir uns ins nächste Restaurant um unseren Wasserhaushalt wieder in Ordnung zu bringen und etwas zu essen. Bei mir hilft aber alles nichts, ich kriege fürchterliche Kopfschmerzen und mir ist übel. Zurück im Camp muss ich mich sogleich hinlegen. Nun habe ich auch noch Gliederschmerzen, wie bei einer Erkältung. Sofort vermutet Esther, dass es Malaria sein könnte, bei ihr habe es auch so angefangen. Noch am selben Abend machen wir einen Malaria-Test, dieser ist aber negativ. Es wird nicht besser, die ganze Nacht hindurch muss ich mich immer wieder übergeben. Am nächsten Tag fahren wir ein eine Klinik. Dort teilt mir die Ärztin mit, dass ich dehydriert sei, versorgt mich mit mehreren Medikamenten und verordnet mir Ruhe. Das ist im Camp aber nicht möglich. Da sind zum einen die lärmenden Overlander-Touristen und vom nahe gelegenen Flugplatz starten immer wieder Microlight-Flugzeuge und Helikopter zu Rundflügen über die Wasserfälle. Ich leide drei Tage und Nächte unter unglaublichen Kopfschmerzen. Die Medikamente helfen nur wenig. Esther und Philipp sind inzwischen weiter nach Botswana gefahren. Wir werden uns hoffentlich in Kapstadt wieder treffen. Am Freitag war Erich auf einem Microlight-Rundflug und kam hell begeistert zurück. Der Spass ist nicht gerade billig, für ½ Std. bezahlt man 360 US Dollar. Ab Samstag geht es mir etwas besser, bin aber noch sehr schwach. Essen konnte ich die letzten Tage fast nichts, dafür habe ich Unmengen getrunken. Wir bleiben noch bis Montag. Inzwischen haben wir neue Nachbarn bekommen, eine sehr nette Familie aus Österreich. Wir werden von den Grosseltern in ihre wunderschöne Almhütte in Kärnten eingeladen.

 

Montag, 1.4.2019, zuerst müssen wir einkaufen, die Internet-Karte aufladen und dann unsere Sambia-Visas verlängern. Nach einiger hin und her Fahrerei finden wir endlich das richtige Migrations-Büro. Die Verlängerung dauert dann nicht lange, der Stempel ist sogar kostenlos. Anschliessend fahren wir ostwärts auf einer Erdpiste bis zum Rapid 14 Camp. Eigentlich ist dies der Hauptsitz der Overland Mission. Hier werden junge, zukünftige Missionare, hauptsächlich aus den USA, ausgebildet. Sie lernen wie man in der Wildnis überlebt. Wir dürfen aber für eine Nacht bleiben. Die Aussicht in die Sambesi-Schlucht ist fantastisch.

 

Am Dienstag fahren wir weiter zur Taita Falcon Lodge. Diese liegt spektakulär, ca. 230 m oberhalb einer Flussschlaufe und den Rapids Nr. 17 und 18. Die offene Lodge ist sehr schön und geschmackvoll eingerichtet und mit lokalen Schnitzereien dekoriert. Zwei Hunde und eine Katze begrüssen uns. Der Besitzer „Faan“ ist gebürtiger Südafrikaner, er hat diesen wunderschönen Ort vor 25 Jahren aufgebaut. Kurz vor Mittag können wir mehrere Raftingboote beobachten, welche sich durch die Stromschnellen quälen. Vor mehr als 20 Jahren haben wir diese verrückte Tages-Tour  über 25 Rapids ebenfalls gemacht. Das Peregrine’s Nest Bushcamp, wo wir campieren können liegt ca. 400 m von der Lodge entfernt. Von Justin wird uns gezeigt, wie das raffinierte Wasserheizsystem der Dusche funktioniert. Wieder mal sind wir die einzigen Gäste. Den Sonnenuntergang geniessen wir mit dem obligaten Gin Tonic auf der Lodge-Terrasse. Zurück im Camp zünden die Nachtwächter ein Lagerfeuer für uns an. Sie berichten, dass dieses Jahr die Regenzeit hier im Süden völlig ausgefallen ist und in den Dörfern alle Kulturen verdorrt sind. Es ist wirklich überall sehr trocken und die Maisfelder sind gelb. Ich packe beiden ein paar Lebensmittel ein und Erich gibt ihnen ein Trinkgeld. Es ist nur ein Tropfen auf dem heissen Stein, aber wie sollen wir sonst helfen?

 

Mittwoch, 3. bis Montag, 8.4.2019, zurück in Livingstone fahren wir weiter westwärts bis zum Nkwazi Camp. Diese sehr gepflegte Lodge liegt ebenfalls direkt am Sambesi. Am ersten Abend nehmen wir an einer Flusssafari teil. Uns begegnen viele Flusspferde und eine badende Elefantenherde. Ansonsten verbringen wir die Tage im Liegestuhl, im Pool oder im guten Restaurant.

 

Montag, 8. bis Freitag, 12.4.2109, wieder zurück in Livingstone treffen wir auf Faan von der Taita Falcon Lodge. Nach einem kleinen Schwatz füllen wir unsere Vorräte im Shoprite auf. Heute ist Hochbetrieb, sämtliche Lodges der Umgebung scheinen einzukaufen. Lange Schlangen mit hoch beladenen Einkaufswagen stehen an den Kassen. Die nächsten vier Tage verbringen wir wieder im Waterfront Camp. Auf meinen Hinweis, dass wir bereits schon mal fünf Nächte hier verbracht haben, erhalten wir Rabatt. Momentan ist es sehr ruhig. Am zweiten Abend treffen ein grosser 3-Achs Truck und kleinere Begleitfahrzeuge ein. Diese begleiten eine 50-köpfige Fahrradgruppe, welche 121 Tage und 12‘000 km von Kairo nach Kapstadt im Sattel verbringen. Der ganze Spass kostet sage und schreibe 16‘900 US Dollar! Unvorstellbar, das müssen alles Verrückte sein! In diesen Tagen versuche ich unseren Truck auf Hochglanz zu bringen. Wir wollen ihn ja 6 Wochen stehen lassen, da sollte er schon etwas sauberer sein als sonst. Heftige Regengüsse gehen nieder, anscheinend kommt jetzt die Regenzeit doch noch, allerdings mit 3-monatiger Verspätung. Der Campingplatz ist überflutet, unter unserem Fahrzeug rauscht ein Bach. Die Velofahrer in ihren kleinen Zelten tun uns leid. Wir sind ja im Trockenen und müssen nicht unbedingt nach Draussen gehen.

 

Am Freitag bringen wir unseren LKW zu Nick Foley. Hier können wir den Truck für die nächsten Wochen deponieren, während wir uns in der Schweiz aufhalten.

 

Die beiden letzten Tage bis zu unserem Abflug am Sonntag verbringen wir in der hübschen Ngoma Zanga Lodge. Am Samstag statten wir dem Eisenbahnmuseum einen Besuch ab. Hier sind zahlreiche alte Dampflocks und Salonwaggons zu besichtigen. Anschliessend bummeln wir durch die Stadt und schauen uns auch noch den grossen Souvenir-Markt an. In Olga's Italian Corner gönnen wir uns zum Abschluss des Tages eine schmackhafte Pizza.